Ist der Bierbauch gar kein Bierbauch? |
Betrachtet man einmal nüchtern den Kaloriengehalt von Bier, Wein und
Sekt, so wird deutlich, daß Bier am wenigsten Kalorien enthält. Diese
Nachricht mag so manchen überraschen, denn in vielen Köpfen hat sich
die Angst vor dem sogenannten Bierbauch festgesetzt, obwohl Wein und
Sekt eindeutig nahrhafter sind. Wird der vielzitierte Bierbauch
vielleicht gar nicht durch den Biergenuß an sich genährt?
Wissenschaftler und auch Genießer wissen es schon lange: Alkohol macht
Appetit. Nicht umsonst wird vor dem Essen ein alkoholhaltiger Aperitif
gereicht. Er führt dazu, daß uns sprichwörtlich "das Wasser im Munde"
zusammenläuft und die Bildung der Verdauungssäfte angeregt wird. So
können die verzehrten Gaumenfreuden besser verdaut werden. Gleichzeitig
verlockt der Appetitmacher aber auch manchen dazu, etwas mehr als
gewohnt zu essen. Und eine erhöhte Nahrungszufuhr kann dann natürlich
zu einem "Bauch" führen.
Der "Bier"-Bauch ist
also eine Legende. Zwischenzeitlich wurde in wissenschaftlichen Studien
sogar belegt, daß das Körpergewicht durch mäßigen Biergenuß vermindert
werden kann. Voraussetzung dafür ist jedoch, daß man nicht mehr als
gewöhnlich ißt. Darüber hinaus wurden auch günstige Wirkungen auf den
Fett- und Zuckerstoffwechsel, die Blutgerinnung und die
Blutdruckregulation festgestellt. So nehmen zum Beispiel die
arteriosklerose- fördernden Cholesterinanteile (LDL) im Blut ab,
während die schützend wirkenden Cholesterinanteile (HDL) zunehmen.
Diese Veränderungen sind bei den Menschen, die Sport treiben und sich
gesund ernähren, besonders günstig ausgeprägt.
Das Zauberwort im Umgang mit allen Genuß- und Nahrungsmitteln lautet
"maßvoll". Schon Paracelsus wußte vor ca. 500 Jahren: Allein die Menge
macht's, ob etwas zum Schaden oder Nutzen gereicht. Wer dies beim Essen
und Trinken beherzigt, kann etwas für seine Gesundheit tun, braucht
dabei auf keinen Genuß zu verzichten und trotzdem keine Angst um seine
schlanke Linie zu haben.
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