Die Freien Brauer über die Branchenentwicklung 2017 und 2018 |
Mittwoch, 13. Dezember 2017 | |
Quelle: Brau Kooperation – Die Freien Brauer GmbH & Co. KG
In der jährlichen, internen Umfrage der Freien Brauer äußerten sich die Brauereichefs und -verantwortlichen zur Branchenentwicklung im vergangenen und im kommenden Jahr. Die Sicht auf das eigene Unternehmen wie auch auf die Branche insgesamt war Teil der Umfrage. Die Ausgaben für Investitions- und laufende Kosten bewerteten die Gesellschafter branchenweit als insgesamt höher. Bei den Faktoren für ein erfolgreiches Marketing spielten Glaubwürdigkeit, eine klar definierte Zielgruppe und eine angepasste Vermarktungsstruktur wie beispielsweise kleinere Gebindeformen die größte Rolle. Für die Mittelstandsbrauereien der Freien Brauer ist diese Entwicklung mehr Chance als Risiko, denn ihnen spielen die Nachfrage nach Qualitätsbieren und die Wertschätzung von Authentizität in die Hände. Dem neuen Jahr blicken die Gesellschafter optimistisch entgegen; sie fühlen sich mit ihrer Ausrichtung gut gerüstet. Der Druck seitens der Produktionskosten habe sich in der Branche 2017 insgesamt verschärft. Das stelle die Entwicklung der Brauereilandschaft vor eine Herausforderung, beobachteten die Gesellschafter der Freien Brauer, eines Verbunds aus 39 führenden, unabhängigen Familienbrauereien in Deutschland, Österreich und Luxemburg. Sie wurden in einer internen Umfrage zum vergangenen und zum kommenden Jahr befragt. Die gestiegene Nachfrage nach und die Wertschätzung von Qualitätsbieren wurden als positiv bewertet, was besonders für Die Freien Brauer eine gute Nachricht ist, haben sie sich doch als einen der Sieben Werte die „Höchste Qualität“ auf die Fahne geschrieben. Geändertes Kaufverhalten verlangt angepasste Vermarktungsstruktur Die Bierbranche ist von einem sich ändernden Kaufverhalten gekennzeichnet, so kamen die Gesellschafter überein. Michael Leibinger von der Brauerei Max Leibinger attestierte der Branche: „Die Spreizung des Konsumverhaltens wird sich in Zukunft noch weiter verstärken: gut und billig versus hochwertig und teuer.“ Elisabeth Rose von Schneider Weisse nennt diese Entwicklung „Angebotsdifferenzierung“, bei der unverfälschten, authentischen Bieren eine besondere Rolle zukomme. Während sich diese Trendsituation in einem mengenmäßig sinkenden Absatzmarkt für Bier spiegle, entwickle sich eine Nachfrage nach kleineren Gebindeformen, auf die es zu reagieren gelte, beobachtete Uwe Meuren, Vertriebsleiter der Kauzen-Bräu. Definierte Zielgruppe ist Schlüssel zum Erfolg Ein insgesamt sinkender Bierabsatz verlangt nach kreativen Lösungen, so kamen die Gesellschafter überein. Detlef Frankenberger, Brauerei Ganter, schreibt dem Produkt Bier eine große Marketingchance zu: „Biere lassen sich geschmacklich, optisch und vom Alkoholgehalt stark variieren.“ Er sieht darin die Möglichkeit, auf den steigenden Trend zu mehr Vielfalt reagieren zu können. Christoph Barre von der gleichnamigen Brauerei ging sogar noch weiter: „Die bipolare Entwicklung verdeutlicht uns: DEN Verbraucher gibt es nicht mehr. Für uns Brauer wird es in Zukunft wichtiger, die eigene Zielgruppe zu definieren.“ Holger Fichtel, Arcobräu, koppelt den Erfolg von Brauereien an ein „schlüssiges Vertriebskonzept“. Qualität, Glaubwürdigkeit und eine klare Antwort auf die Gebindefrage Welche Werte werden die Branche in Zukunft voranbringen? Die Freien Brauer waren sich einig: Hochwertige Produkte und ein kreatives, zur Marke passendes Produktportfolio nannten fast alle Umfrageteilnehmer als Erfolgsfaktor. Gerade für die regional tief verwurzelten Brauereien komme der Wert Emotionalität zum Tragen, der die Suche der Verbraucher nach Glaubwürdigkeit befriedige. „Authentizität in Form von nachvollziehbarer Qualität in allen Aspekten wird das Fundament für die Zukunft sein“, fasst Sebastian Priller-Riegele zusammen. Christoph Kämpf von der Karmelitenbrauerei sieht einen ähnlichen Wert mit viel Potenzial: „Der Wert der Achtsamkeit. Er ist eine innere Haltung mit vielen Konsequenzen und Bedingungen. Er ist die Voraussetzung für ein neues Denken.“ Vor eine Herausforderung sei die Branche in sämtlichen Belangen der Gebindefrage gestellt, folgerte Herbert Zötler von der gleichnamigen Brauerei. Gut gerüstet durch regionale Ausrichtung Einigkeit herrschte vor allem beim Wert Heimatverbundenheit, der mehrstimmig als zukunftsweisend befunden wurde. Der Präsident der Freien Brauer, Axel Stauder: „Der Trend zu regionalen Bierspezialitäten und zu Brauereien mit lebendiger Tradition hält weiter an. Wir fühlen uns für die Zukunft gut gerüstet!“ Der Fokus der Verbraucher liege auch weiterhin auf regional verwurzelten Bieren, mit deren Authentizität sie sich identifizieren könnten, so die Gesellschafter, die diesen Trend positiv bewerten. Herbert Zötler sieht dies auch in seiner Heimat, dem Allgäu: „Als Gegentrend zur Digitalisierung suchen Urlauber und Einheimische im Allgäu immer mehr nach einer ‚Auszeit mit Genuss‘, die klassischen Familienwerte stehen wieder im Mittelpunkt.“ Die Freien Brauer dürfen für 2018 optimistisch sein Die Freien Brauer dürfen dem neuen Jahr optimistisch entgegenblicken, denn die Werte, die sie vermitteln, stehen hoch im Kurs. Auf den sich entwickelnden Biermarkt haben Die Freien Brauer als Verbund klare Antworten und tragen mit ihren gelebten Sieben Werten entschieden dazu bei, den Trend nach hochwertigen, authentischen Bieren voranzutreiben. |
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