Anheuser-Busch lässt über Super Bowl Spot abstimmen |
Quelle: ad.monitoring
Die schottischen Clydesdales sind schon seit den Zeiten der Prohibition eine Marken-Ikone von Budweiser. Jahrzehntelang haben die Gespanne die roten Budweiser-Bierkutschen gezogen, sie stehen heute als Symbol für Tradition und die lange Geschichte von Brauerei und Marke. Während des Super Bowl 2009 hat Anheuser-Busch gleich drei Geschichten mit diesen sympathischen Pferden geschaltet. Die Spots sind bei den Zuschauern ausgesprochen gut angekommen, bei einer Online-Umfrage der größten amerikanischen Tageszeitung USA TODAY waren die Clydesdales die klaren Sieger. Nielsen hat kürzlich die beliebtesten Commercials des Jahres 2009 ermittelt und auch dabei lagen Clydesdales-Spots auf Platz 1 und 6, bei den Recall-Favoriten sogar auf 1 und 2. Damit war die Sache aber nicht etwa erledigt. DDB hat eiligst weiter an dem Spot gearbeitet und eine neu geschnittene Version vorgelegt, die mehr Dynamik hat und den Verantwortlichen von Anheuser-Busch schon eher zusagte. Obwohl die Zusammenstellung des diesjährigen Super Bowl Auftritts eigentlich schon feststand, war das Rennen für die Clydesdales wieder offen. Nicht zuletzt durch etliche negative Kommentare in den Medien entschloss man sich beim größten US-Bierbrauer zu einem neuen Weg: Die Zuschauer sollten selber entscheiden. Am 29. Januar wurde der Clydesdales-Spot zusammen mit zwei Alternativen auf der Facebook-Seite von Budweiser zur Abstimmung gestellt (Facebook). Die Geschichte der Clydesdales ist wieder sehr emotional und erzählt von der Freundschaft eines der Pferde zu einem Stier, die bereits in früher Jugend begann. Der zweite Spot "Payment" erinnert daran, dass Budweiser eine Währung ist, mit der sich Freunde untereinander für ihre Hilfe bedanken. Beim Umzug zu helfen bringt zwei 6-Packs, auf den Hund aufzupassen hängt vom Hund ab. Der dritte Spot "Attention" zeigt unterschiedliche Wege, in einer vollen und lauten Kneipe mehr oder weniger erfolgreich die Aufmerksamkeit der Barkeeper erringen. Die Besucher der Website konnten bis Mittwoch ihre Stimme abgeben. Für Anheuser-Busch könnte das zu erheblichen Umstellungen in ihrem Super Bowl Portfolio führen, denn der ursprüngliche Clydesdales-Spot hatte 30s, während die neu geschnittene Version eine volle Minute dauert. Für sie müssten also zwei bereits vorgesehene Commercials entfallen. Wie auch immer das Rennen um die beliebten Pferde letztlich ausgeht, eine zusätzliche Medien-Präsenz ist Anheuser-Busch und den Clydesdales mit diesem PR-Coup schon jetzt gewiss. Für Anheuser-Busch ist es das erste mal, dass ein Super Bowl Spot schon vorher in voller Länge präsentiert wird. Der Vice-President Marketing sieht darin eine interessante Möglichkeit, die Konsumenten stärker in Entwicklungen rund um ihre Marke einzubinden und sie aktiv an Entscheidungen zu beteiligen. Allerdings leben gerade die Super Bowl Spots sehr wesentlich von der Neugierde und sogar von Mythen und Gerüchte, die sich um manche Motive ranken. Zeigt man sie schon vorher, wird diese Spannung verschenkt. Vielleicht hat Anheuser-Busch deshalb eine Einschränkung eingebaut: Die Clips lassen sich nicht von der Facebook-Seite herunterladen und können somit auch nicht vorab als virale Spots auf den Video-Plattformen kursieren. |
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